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Ostern auf Rügen

In den Osterferien haben wir uns für einen Urlaub auf Rügen entschieden. Dort wollen wir nicht nur auf den Spuren von Caspar David Friedrich die Kreidefelsen besuchen, wir freuen uns auch auf ausgiebige Wanderungen am Ostseestrand und am Bodden.

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Als Unterkunft haben wir uns ein Ferienhäuschen (ganz klare Empfehlung!) bei der Fischerfamilie Damp im kulturellen und touristischen Zentrum von Rügen ausgesucht, nämlich in Neu Reddevitz im Süden der Insel. Der Ort besteht aus einer 300 Meter langen Straße mit Häuschen - allerdings nur auf einer Straßenseite. Von unserer Haustür laufen wir dafür aber auch nur 100 Meter bis zur Küste, wir haben einen Garten zum Sitzen und morgens bekommen wir frische Eier von den Hühnern auf der Wiese hinterm Haus. Und absolute Ruhe haben wir auch. Die nähere Umgebung schauen wir uns morgen mal an... 

Heute hat es öfters mal geregnet deshalb, und auch wegen der langen Anfahrt gestern, haben wir es heute etwas langsam angehen lassen. Wir haben dann erst mal die nähere Umgebung unserer Unterkunft erkundet und Uli hat festgestellt, dass wir uns gestern bestimmt verfahren haben: Wir sind nicht in Neu Reddevitz gelandet sondern in Bullerbü. Oder zumindest haben sie die Fernsehserie hier gedreht. Bei all den Hühnern, Schafen, Hasen, Enten usw. kann das gar nicht anders sein. Als heute Mittag dann noch die Sonne raus kam haben wir das gleich ausgenutzt und sind bei uns an den Strand gegangen. Naja, eher an die Steilküste. 

Wir sind heute bei 5 Grad und grauestem Himmel einmal quer über die Insel gefahren, andauernd waren irgendwelche Straßen gesperrt, Kraniche haben wir auch nicht gesehen und bei dem kalten Wind hat das spazieren gehen keinen rechten Spaß gemacht. Als wir dann schon ziemlich deprimiert nach Göhren zum Abendessen gefahren sind - kam die Sonne raus. Bei zwar immer noch kaltem Wind haben wir dann noch die raue Ostsee genossen. Zurück in Neu Reddevitz gab es an unserem Hausstrand noch einen netten Sonnenuntergang. Ab morgen soll die Sonne den ganzen Tag über scheinen.

Sonnenschein! Von dem sind wir heute früh schon geweckt worden und er hat den ganzen Tag angehalten. Und es soll auch die nächsten Tage so bleiben. Unser erstes Ausflugsziel war deshalb das Reddevitzer Höft, von dem man auf Treppen zum Strand hinuntersteigen kann. Nach dem wir dort ein Stück entlang gelaufen waren ging es weiter in die Zickerschen Berge, der höchste davon ist immerhin 66 Meter hoch! Nachdem wir dort genügen Höhenmeter hinauf und hinunter geklettert waren gab es zum Schluss noch mal einen schönen Sonnenuntergang bei uns in Neu Reddevitz.  

Heute haben wir uns in Thiessow, ganz im Süden des Mönchsguts, Fahrräder ausgeliehen. Wegen dem recht starken Wind mit Elektrohilfsmotor. Nach einem kurzen Abstecher zum Strand haben wir uns in Groß Zicker die Kirche und die schönen reetgedeckten Häuser angeschaut. Dabei war auch das hellblaue "Pfarrwitwenhaus", erbaut 1719 und damit eines der ältesten Häuser auf Rügen. Über die Ortschaft Gager, mit blühenden Buschwindröschen, und Alt Reddevitz ging es bis nach Baabe zur Fähre nach Moritzdorf. Die Ruderfähre gibt es seit 1891 und transportiert Fußgänger und Radfahrer, die sich dadurch einen langen Umweg um den Selliner See ersparen. Wir sind dort aber wieder umgekehrt. 

Nach unserem anstrengenden Fahrradausflug gestern haben wir es heute etwas langsamer angehen lassen. Nach einem kurzen Stopp an den Hügelgräbern, immerhin aus der Steinzeit und ca. 4500 Jahre alt, in der Nähe von unserer Unterkunft ging es zuerst nach Sellin. Die Seebrücke dort ist sicher die schönste auf Rügen. Allerdings hat es uns in dem kleineren Seebad Göhren ein paar Kilometer weiter südlich fast besser gefallen. Dort mussten wir uns den Strand mit deutlich weniger Personen teilen, was wir nicht nur zu einem Sonnenbad auf Stein genutzt haben sondern auch für ein großes Eis am Strand. Und den obligatorischen Sonnenuntergang bei uns am Bodden gab es natürlich auch noch.

Heute war es soweit: Wir sind in den Nationalpark Jasmund gefahren um uns auf die Spuren von Caspar David Friedrich zu machen. Nach einem Spaziergang durch den tollen Buchenwald, vorbei am geheimnisvollen

Herthasee, erreichten wir schließlich den Königsstuhl. Dort ließen wir uns nicht nur von der tollen Aussicht inspirieren sondern auch von der Caspar David Friedrich Skulptur. Weiter ging es zu Victoriasicht, von der aus man den besten Blick auf den Königsstuhl hat. Jetzt brauchen wir nur noch Malsachen...

Heute stand Kap Arkona ganz im Nordosten von Rügen auf dem Programm. Zuerst ging es zu den zwei Leuchttürmen. Besonders von dem höheren, neuen Leuchtturm hat man eine tolle Aussicht. Ein paar hundert Meter weiter befindet sich der nördlichsten Punk Rügens. Dort kann man an den Strand hinuntersteigen und den 165 Tonnen schwere Findling "Siebenschneiderstein" bestaunen. Nachdem wir dort auch ausgiebig die Kreide und die Vegetation untersucht hatten ging es den Küstenweg entlang zum Fischerdorf Vitt.

Heute stand ein Ausflug nach Hiddensee auf dem Programm. Mit dem Schiff ging es von Schaprode auf Rügen nach Kloster auf Hiddensee. Dort haben wir mit den Leihfahrrädern erst mal das Kulturprogramm durchgezogen: Zuerst an die Blaue Scheune, schon seit den 1920er Jahren Arbeitsplatz und Galerie verschiedener Künstlerinnen. Dann zum Asta-Nielsen-Haus, auch "Karusel" genannt. Astra Nielsen war eine dänische Schauspielerin, das Haus wurde von einem berühmten Architekten, Max Taut, gebaut. Es wird sogar in einen Gedicht von Joachim Ringelnatz erwähnt:

 

„Fischerhütten, schöne Villen
Grüßen sich vernünftig freundlich
Steht ein Häuschen in der Mitte,
Rund und rührend zum Verlieben.
„Karusel“ steht angeschrieben.
Dieses Häuschen zählt zu Vitte“.

Dann war aber auch noch Strand und der "Dornbusch" mit dem wahrscheinlich berühmtesten Leuchtturm Deutschlands angesagt.

An unserem letzten Urlaubstag erkundeten wir zuerst den Gobbiner Haken, eine schmale Landzunge direkt am anderen Ende von Neu Reddevitz. Danach ging es nach Klein Zicker ganz am unteren Ende von Rügen und, nach einer Stärkung mit Bratwurst- und Matjesbrötchen am dortigen Imbiss, auf den dortigen Berg Klein Zicker mit riesiger Aussicht auf den Bodden. Jetzt müssen wir leider unsere Koffer packen, morgen geht es heim.

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